Wie lange fliegt man nach Hawaii?


„However far away, I will always love you. However long I  stay, I will always love you. Whatever words I say, I will always love you.“

 Dieses Lied beschreibt genau die Gefühle, die ich für ihn empfinde. Ich schaue auf die Uhr. Um 16:00 Uhr geht sein Flug nach Hawaii. Es sind die ersten Ferien in unserer Beziehung. Die erste längere Zeit, in der ich ihn nicht sehe. Ich fühle einen Stich im Herzen.  Hawaii. Ein Traum! Aber nur mit ihm.

Es war so traurig gewesen, als er mir mitteilte, dass seine Eltern schon das Ticket für Hawaii  gekauft hatten und er leider nicht mit mir in das Jugendcamp nach Rom konnte. So sehr hatte ich es mir gewünscht, so sehr hatten WIR es uns gewünscht. Meine Uhr zeigt 16:05 Uhr an. Mir steigen die Tränen in die Augen. „Ich liebe dich“, flüstere ich. Ich drehe mich um und steuere auf den Ausgang des Flughafens zu. 

Ich setze mich auf die Bank, die vor dem Flughafengebäude steht. Ich muss mit den Tränen kämpfen, doch schon schnell bemerke ich, dass zu schwach bin. Ich breche in Tränen aus und kann mich nicht mehr einkriegen. Ich schluchze. Ich vermisse ihn so sehr! Es fühlt sich an, als würde mein Herz in tausend Scherben zersplittern. Ich fange wieder an schrecklich zu heulen. Ich weiß nicht wie lange ich da so sitze.  Wahrscheinlich Stunden, wenn nicht sogar Tage. Es fühlt sich so an, als würde ich schon für immer hier sitzen. Ich lehne mich nach hinten und schließe die Augen. Tief ein, tief ausatmen, denke ich mir. Die kalte Luft strömt in meine Lunge. Wie gut es tut! Jemand legt den Arm um meine Schulter. Ich versuche meine feuchten Augen zu öffnen. Ich sehe eine verschleierte Gestalt. Ich blinzele. Und dann sehe ich ihn. Aber das kann doch nicht echt sein! Er sitzt doch gerade im Flieger nach Hawaii! „Hey, ist doch alles gut.“ „Warum bist du hier? Du solltest doch eigentlich im Flugzeug sein!“, antworte ich. „ Ich weiß. Aber ich konnte das nicht aushalten, ohne dich zu sein. Ich will mit dir nach Rom!“ Und dann umarmte er mich. „ Ich liebe dich“, flüstert er mir ins Ohr. „Ich dich mehr.“ „Das geht nicht.“ „Doch. Akzeptiere das bitte.“ „Nein, ICH liebe dich mehr“, er lächelt.  Nein, denke ich, ich liebe dich viel mehr.

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